Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

Viele Vorteile dank Schafen

SchafbeweidungSeit Sommer befindet sich die Freiflächen-Photovoltaikanlage von Landwirt Bernd Weibler aus Bretzfeld-Bitzfeld am Netz und liefert Strom für 800 Personen.

Pflege von Freiflächen-Photovoltaikanlagen mit Schafen hat viele Vorteile

Hohenlohe-Odenwald-Tauber (HOT). Die Pflege dieser 0,8 Hektar erfolgt jedoch nicht per Traktor, Rasenmäher oder rüstigen Familienangehörigen, sondern wird von einer ganzen Herde Rhönschafen und Coburger Füchse übernommen. Initiiert und begleitet wird das Beweidungsprojekt vom hiesigen Landwirtschaftsamt in Öhringen und der Bioenergie-Region.

Im Gegensatz zur Beweidung mit Ziegen, ist bei Schafen nicht damit zu rechnen, dass sie Module oder Kabel beschädigen, so Dr. Wolfgang Eißen vom Landratsamt Hohenlohekreis, Landwirtschaftsamt. 15 Schafe von Markus Basel und Raimund Möbius aus Pfedelbach werden diese Aufgabe in Zukunft übernehmen. Aufgrund der milden Herbstwitterung stand beim erstmaligen Auftrieb Mitte Dezember reichlich Aufwuchs zur Verfügung.

Markus Basel, der Fleisch, Wurst und Felle seiner Schafe selbst vermarktet und Vorsitzender des Vereins Hohenloher Schäfer ist, freute sich, dass seine Tiere, bevor sie ins Winterquartier müssen, nochmals frisches Gras abweiden können. Im Dezember ist das nicht mehr selbstverständlich.

Wie die Fläche in Zukunft am besten beweidet werden kann, wird sich am Ende der Versuchsdurchführung zeigen. Entweder dauerhaft während der Vegetationszeit mit nur wenigen Tieren oder mehrmals im Jahr für kurze Zeit mit einer größeren Schafherde (Stoßbeweidung).

Da die PV-Anlage eingezäunt ist, kann sie ohne zusätzlichen Aufwand für den Schäfer genutzt werden.

Landwirt Bernd Weibler freut sich, dass er für die zeitintensive Pflege der Anlage tierische Unterstützung gefunden hat und plant mit der freigewordenen Zeit bereits an der Zukunft seines Milchviehbetriebes. „Um den anfallenden Strom der PV-Anlage den ganzen Tag nutzen zu können, ist der nächste Schritt die Speicherung“, sagt Weibler. Damit kann der zugekaufte Strom weiter reduziert werden und die Abhängigkeit gegenüber steigenden Strompreisen verringert werden. Als Zusatznutzen können solche Speichersysteme auch die Funktion eines Notstromaggregates übernehmen und bei Bedarf das Melken oder die Milchkühlung sicherstellen.

Durch die Zusammenarbeit von Energiewirt und Schäfer kann auf der gleichen Fläche mehrfach geerntet werden. Sowohl Elektrizität als auch hochwertige und regionale Lebensmittel.

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Unser Bild: Erstmaliger Auftrieb von Schafen zur Pflege einer PV-Anlage in Bretzfeld-Bitzfeld erfreut nicht nur die Tiere (v.l.n.r.:) Raimund Möbius (Lehrling), Markus Basel (Schäfer), Friedbert Müller (Geschäftsführer Hohenloher Schäfer), Bernd Weibler (Energiewirt).

Text & Bild: Manuel Döhler, Landwirtschaftsamt Hohenlohekreis

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