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Energieholz
Pappel, Robinie und Weide | Schnellwachsende Hölzer für Erneuerbare Energien
Pappeln, Weiden und Robinien wachsen sehr schnell und bauen so in kurzer Zeit viel Biomasse auf. Den höchstmöglichen Biomasseertrag erzielt man im landwirtschaftlichen Anbau, wo auf möglichst geringer Fläche ein maximaler Zuwachs erreicht wird. Dieser ressourcenschonende Anbau erfolgt in Plantagen, welche in regelmäßigen Abständen, in sog. kurzen Umtrieben, beerntet werden. Aufgrund seines Energiegehaltes kann das Holz zur Energieerzeugung genutzt werden. Die auf dieser Plantage eingesetzte Baumart ist eine auf Biomasseertrag gezielte Züchtung einer Pappel. Der Pappelklon nennt sich „I 214“ und ist eine Kreuzung aus europäischer und amerikanischer Schwarzpappel
Der Anbau
Die Standorteigenschaften, wie Lage, Bodenqualität und Bodengüte bestimmen die Auswahl der Baumart und die Wahl der entsprechenden Klone. Auf nährstoffreichen, frischen Standorten eignen sich Pappeln, wohingegen Robinien besonders gut auf steinigen und trockenen Böden gedeihen. In sehr nassen Gebieten haben Weiden den größten Biomassezuwachs. Die Bodenvorbereitung für die Pflanzung kann unterschiedlich durchgeführt werden. Möchte man einen vollständigen Flächenumbruch vermeiden, wird ein schmaler Streifen in das Flurstück gefräst. Alternativ kann die Fläche im Herbst gepflügt werden. Pappeln und Weiden werden im Frühjahr als „Stecklinge“, also kleine Hölzer von 20 cm, in den vorbereiteten Boden gesetzt. Robinien werden bereits mit Wurzel gepflanzt. Der Pflanzabstand im Verband richtet sich nach den Erntezeiten. Je länger diese Umtriebszeiten sind, desto größer ist der Platzbedarf der einzelnen Pflanze und um so weiter sind die Abstände. Im ersten Anbaujahr ist der Zuwachs noch gering. Die Pflanze bildet und erweitert ihren Wurzelstock. Im zweiten Jahr wächst sie auf eine Größe von 1 bis 2 Meter. Je nach Art und Standort können kurzumtriebige Gehölze am Ende einer Rotationszeit eine Höhe von 5 bis 9 Metern erreichen. Die Plantagen werden alle 4 bis 6 Jahre im Winter mit für diesen Zweck entwickelten Gehölzmähhäckslern geerntet. Dabei verbleibt der Wurzelstock im Boden. Aus ihm entwickeln sich im darauffolgenden Frühjahr die neuen Triebe. Je nach Nährstoffentzug kann die Plantage nach der Ernte gedüngt werden. Bei Robinien ist dies aufgrund der natürlichen Akkumulation von Stickstoff nicht notwendig.
Der Energieträger
Auf einem Hektar kann durchschnittlich mit einem jährlichen Biomassezuwachs von 8 t Trockenmasse gerechnet werden. Bei einem Wassergehalt von 50 % entspricht das einer Frischmasse von 16 t Holz je Hektar. Dieses Holz wird energetisch oder stofflich verwertet. Bei einer energetischen Nutzung werden die als Hackschnitzel geernteten oder zu Pellets gepressten Hölzer z.B. in Biomassekraftwerken verbrannt und so in Strom- und Wärmeenergie umgewandelt. Als Industrieholz kann es aber auch zu Zellstoff oder Spanplatten verarbeitet werden.
Ökologische Vorteile
Für den Anbau von Holz im Kurzumtrieb spricht eine nachhaltige, umweltschonende und alternative Energieerzeugung. Bei der Verbrennung wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie die Pflanze während ihres Wachstums aufgenommen hat. Damit ist diese Form der Energieerzeugung „CO2-neutral“. Mit der auf einem Hektar erzeugten Biomasse können theoretisch 8 Haushalte mit Wärme versorgt werden. Dabei werden im Gegensatz zur herkömmlichen Beheizung mit Heizöl jährlich 11 t CO2 eingespart. Landwirtschaftliche Vorteile ergeben sich aus der bodenschonenden Bewirtschaftung aufgrund der langen Umtriebszeiten. Zudem bieten die Plantagen einen Erosionsschutz für die eigene, sowie benachbarte Flächen. In ihnen entstehen während den Wachstumszeiten Rückzugsorte für die unterschiedlichsten Tierarten und können dadurch die Grundlage einer Ökotopvernetzung bilden.