Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

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Die "Durchwachsene Silphie"

Dauerkultur „Durchwachsene Silphie“ (Silphium perfoliatum L.)

Unser Anliegen:

Für die Biogasproduktion kommen derzeit vor allem Mais, Gras oder Getreide-GPS zum Einsatz. Unser Anliegen ist es, die Biodiversität des landwirtschaftlichen Anbaus im Umfeld von Biogasanlagen zu erhalten und zu verbessern. Dazu zählt auch eine bodenschonende Bearbeitung der Flächen. Beides zusammen schützt zudem die Biogasanlage vor Ertragsausfällen in der landwirtschaftlichen Produktion. Diese Ziele können durch den Anbau von alternativen Pflanzen zur Methanproduktion erreicht werden. In den letzten Jahren wurde Silphium perfoliatum, die „Durchwachsene Silphie“ als Energiepflanze wieder erkannt.

Die Pflanze:

Die Gattung Silphium, aus Nordamerika stammend, gehört zu den Korbblütlern. Weltweit gibt es 20 verschiedene Arten. In ersten Versuchen hat die Durchwachsene Silphie gezeigt, dass sie das Potenzial besitzt, eine Alternative zu den bisher zur Biogasproduktion eingesetzten Pflanzen zu werden.

Wachstumsphasen:

Im Jungstadium (erstes Jahr) bildet diese mehrjährige Staude eine Blattrosette aus. Nach einem Absterben der oberen Pflanzenteile im Winter beginnt im darauffolgenden Frühjahr das Höhenwachstum (bis zu 2,5 m). Dabei bildet sie an einem vierkantigen Stängel große gegenüberliegende Blätter aus. Diese besondere Blattanordnung ermöglicht es ihr, Wasser aus der Umgebungsluft aufzunehmen. Dadurch kann die Durchwachsene Silphie auch auf trockenen Standorten gut gedeihen. Im Juli bringt sie im Durchmesser 6 bis 8 cm breite gelbe Blüten hervor. Noch vor dem Beginn der Samenreife im September erfolgt die Ernte mittels Maishäcksler. Diese üppig wachsende Pflanze kann so über mehr als zehn Jahre genutzt werden.

Wachstumsvoraussetzungen und Anbau:

abb3Silphium hat keine besonderen Ansprüche an die Qualität des Bodens. Staunasse Standorte verträgt sie jedoch nicht. Humoser Boden mit einer guten Wasserführung wäre ideal. Ein sehr langsames Jugendwachstum erfordert bislang eine direkte Pflanzung als Jungpflanze ab Mitte April ins Freiland. An der Direktsaat ins Freiland wird derzeit intensiv geforscht. Im ersten Jahr ist eine maschinelle Unkrautbekämpfung erforderlich. In den folgenden Jahren fällt dieses durch das sehr üppige Pflanzenwachstum weg. Eine Stickstoffzugabe ist jedes Jahr erforderlich. Mit Kalium und Phosphor muss je nach Bedarf gedüngt werden. Silphium Perfoliatum weist bisher eine ausgesprochene Resistenz gegenüber Schädlingen auf.

Der Energieträger:

Für den Einsatz in der Biogasanlage eignet sich die Durchwachsende Silphie vor allem aus zwei Gründen: Zum einen werden bei deutlich geringerem Aufwand ähnliche Flächenerträge wie bei Mais erzielt (bis zu 70 t/ha). Zum Anderen sind sowohl der Gasertrag als auch die Biogasqualität mit der von Mais vergleichbar. Somit kann die Durchwachsene Silphie einen Beitrag dazu leisten, die Biodiversität in der Landwirtschaft zu steigern und gleichzeitig die Kosten für Landwirte und Anlagenbetreiber zu reduzieren. Die Eignung als Energieträger begründet sich auf dem hohen Biomassezuwachs und dem hohen Methangehalt der Pflanze.

Quellen: www.nachwachsende-rohstoffe.de & www.tll.de

Durchwachsene Silphie

 

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