Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

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Agrarholz Pilotprojekt soll Landwirte überzeugen

Bioenergie-Region H-O-T und Stadtwerk Tauberfranken legen eigenes Förderprogramm für Agrarholz in der Landwirtschaft auf

Hohenlohe-Odenwald-Tauber: Mit einem eigenen Förderprogramm wollen die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) und das Stadtwerk Tauberfranken den Anbau von schnellwachsenden Baumarten im Main-Tauber-Kreis jetzt entscheidend vorantreiben. Ziel ist es, noch mehr Landwirte und Flächenbesitzer für den Anbau von sogenanntem Agrarholz zu gewinnen und auf diese Weise eine langfristige und nachhaltige Energieholzversorgung in der Region zu etablieren. Die Förderung kann ab sofort beantragt werden.

 


In der Bioenergie-Region H-O-T ist der Anbau von schnellwachsenden Baumarten bereits seit 2009 zu einer echten Alternative für die Land- und Forstwirtschaft geworden. An verschiedenen Standorten sind bisher rund 70 Hektar mit Agrarhölzern entstanden. „Dabei sind nicht nur ökonomische, sondern vor allem auch ökologische Vorteile entstanden“ berichtet H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm. Laufende Praxisforschungen belegen, dass Energiewälder aus Agrarholz die Bodenqualität verbessern und heimischen Tieren den benötigten Rückzugsraum bieten.

Bereits seit 2014 kann der Anbau von Agrarhölzern als ökologische Vorrangfläche anerkannt werden. Zusätzlich hat das Land Baden-Württemberg seit 2015 ein Förderprogramm aufgelegt, bei dem eine Förderung von bis zu 40 % ab einem Investitionsvolumen von 7.500 Euro möglich ist. Dies entspricht einer Anbaufläche von etwa 3 – 3,5 ha. Gemeinsam mit der Bioenergie-Region H-O-T will das Stadtwerk Tauberfranken den Anbau von Agrarholz aber auch auf kleineren Flächen ermöglichen und fördern. Zum Zuge sollen dabei insbesondere Anbaumaßnahmen kommen, die nicht durch das Landesprogramm gefördert werden. Der Fördersatz des Stadtwerk Tauberfranken beträgt ebenfalls 40 % der Investitionen.

„Wir sehen unser Angebot vor allem als Ergänzung zur Landesförderung bei dem besonders die kleineren Flächen der Region für den nachhaltigen Anbau von Biomasse gewonnen werden sollen“ erklärt Paul Gehrig, Geschäftsführer des Stadtwerks Tauberfranken. Das geerntete Material wird später im Naturwärmekraftwerk in Bad Mergentheim thermisch verwertet. Die erzeugte Wärme wird von dort über eine insgesamt rund 6 km lange Fernwärmeleitung an kommunale und private Gebäude geleitet. Der benötigte Brennstoff kommt aus der Landschaftspflege der drei Landkreise. Außerdem wird Waldrestholz eingesetzt. Das macht das Projekt zu einem echten Leuchtturm in der Bioenergie-Modellregion.

Über das Engagement freut sich auch Meinhard Stärkel, neuer Leiter des Landwirtschaftsamtes im Main-Tauber-Kreis, für den Agrarholz nicht nur wegen der Anerkennung als ökologische Vorrangfläche für Landwirte besonders interessant ist: „Mit den Plantagen können Landwirte ihre Betriebsstruktur diversifizieren und schwierig oder unrentabel zu bewirtschaftende Restfächen besser nutzen“. Durch das neue Förderprogramm sollen so besonders nachhaltige Wirtschaftskreisläufe in der Region erschlossen werden. Die Antragsunterlagen zur Förderung sind ab sofort bei der Bioenergie-Region H-O-T, dem Stadtwerk Tauberfranken oder dem Landwirtschaftsamt des Main-Tauber-Kreises zu beziehen. Die Gesamthöhe der summierten Förderung ist begrenzt, deshalb erfolgt die Vergabe in der Reihenfolge der Antragseingänge beim Stadtwerk Tauberfranken. Die unterschriebenen Anträge müssen mit einer Abschätzung der Investitionskosten versehen sein.

Info: Bei Agrarholz handelt es sich um Dauerkulturen, wie Weide, Pappel oder Robinie, die nach bisherigen Erfahrungen 20 bis 30 Jahre genutzt werden können. Die Bewirtschaftung erfolgt im Kurzumtrieb, d.h. in forstwirtschaftlich kurzen Ernteintervallen von 2 bis 20 Jahren. Nach der Ernte treiben die Bäume wieder aus den verbleibenden Stöcken aus. Agrarhölzer bieten besonders beim Thema Erosions- und Wasserschutz entscheidende Vorteile. Somit können sie eine deutliche Bereicherung von Natur und Landschaft darstellen.

Interessierte Landwirte und Flächenbesitzer können sich mit der Bioenergie-Region H-O-T unter Tel. 06281 – 906 800 oder per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! in Verbindung setzen.

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Bildunterschrift: Aus einem solchen Steckling kann ein ganzer Energiewald entstehen (v.l.n.r.): Meinhard Stärkel, Leiter des Landwirtschaftsamtes Main-Tauber-Kreis; Christian Eifler, Projektleiter der Bioenergie-Region H-O-T; Sebastian Damm, Geschäftsführer der Bioenergie-Region H-O-T; Paul Gehrig, Geschäftsführer des Stadtwerks Tauberfranken und Michael Kellenbenz, technischer Projektleiter des Naturwärmekraftwerks Bad Mergentheim. Foto: Bioenergie-Region H-O-T.

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