Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

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Bioenergie-Region H-O-T will bei Wärmewende aufs Tempo drücken

H-O-T lud zu parlamentarischen Frühstück nach Berlin

Berlin/Hohenlohe-Odenwald-Tauber: „Bioenergie ist eine tragende Säule der Energiewende“, das wurde letzte Woche bei einem parlamentarischen Frühstück in der Landesvertretung von Baden-Württemberg in Berlin deutlich. Eingeladen hatte die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) in Kooperation mit dem Bundesverband Bioenergie (BBE). Gekommen waren zu dem Arbeitsgespräch neben Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller auch zahlreiche Parlamentarier und namhafte Vertreter der Bioenergiebranche sowie Vertreter der Fachpresse. Mit dabei aus der Region H-O-T waren die Bundestagsabgeordneten Dr. Drorothee Schlegel und Alois Gerig.

 


In Baden-Württemberg liegt der Anteil der Bioenergie an der gesamten Energiebereitstellung aus Erneuerbaren Energien bei fast 70 Prozent. Das Ausbaupotenzial sei allerdings begrenzt, so H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm. Gerade deshalb müsse die Biomasse als wertvolle Ressource begriffen werden. „Wir müssen uns vor allem auf die noch ungenutzten Potenziale konzentrieren“, so Damm. In Baden-Württemberg gibt es rund 800 Biogasanlagen, deren Abwärme noch nicht ausreichend genutzt wird. Nach Schätzungen von Energieexperten könnten durch diese Biogasanlagen über 100 Millionen Liter Heizöl pro Jahr ersetzt werden. Das dies möglich ist, wurde in der Bioenergie-Region H-O-T in den letzten fünf Jahren mehrfach bewiesen. Mit der Abwärme aus Biogasanlagen werden heute mehrere Ortschaften und Industriebetriebe beheizt. Weit über fünf Millionen Liter Heizöl werden so pro Jahr in der Region H-O-T ersetzt.

Weitere Beispiele für ein besonders nachhaltiges Engagement in der Modellregion sind Projekte wie die Pelletheizung im Öhringer Kreiskrankenhaus, mit der sich bares Geld sparen lässt, das Energie- & Gebäudemanagement der Stadt Lauda-Königshofen, sowie die High-Tech Solarthermie Anlage in Ravenstein-Merchingen, die mit Sonnenergie und regionalem Holz „erneuerbare Wärme“ erzeugt.

Umweltminister Franz Untersteller ging bei dem Arbeitsgespräch in der Landesvertretung auch auf die Markt- und Politiksituation der Bioenergie und hier besonders auf den Wärmemarkt ein. Die dringend benötigte Wärmewende war dann auch das beherrschende Thema bei der anschließenden Diskussion. 83 Prozent des realen Energieverbrauchs entfallen laut Statistischem Bundesamt auf die Bereiche Raumheizung und Warmwasser. Das verursacht auch in Baden-Württemberg knapp 30 Prozent des CO2-Ausstoßes. Das Potenzial, welches in der richtigen Wärmegewinnung und -versorgung auch für die Energiewende steckt, wird demnach von den meisten Menschen hierzulande unterschätzt.
 
In der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber setzt man schon seit über zwei Jahren konsequent auf die Wärmewende. Im Herbst 2013 hatte man hierfür eigens eine Werbekampagne für den Aufbau einer erneuerbaren Wärmeversorgung in der Region gestartet. Das dazu herausgegebene Magazin „H-O-T Report“, zeigt Entscheidungsträgern in Kommunen und öffentlichen Einrichtungen anschaulich die Möglichkeiten, wie die Energiewende im ländlichen Raum gestaltet werden kann. Auch weiterhin bietet die Bioenergie-Region H-O-T den Städten und Gemeinden der Region Initialberatungen und Machbarkeitsstudien zum Thema an. So sollen Projekte identifiziert werden, die ökologisch und ökonomisch Sinn machen. Individuell angepasste Strategien und Maßnahmen zum Einsatz erneuerbarer Wärmeenergie runden das Angebot ab. Gemeinsam mit starken Partnern, wie dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Fachhochschule Trier und dem Ingenieurbüro Schuler (IBS) aus Bietigheim-Bissingen bietet die Bioenergie-Region H-O-T kompetente Beratung und Unterstützung im gesamten Projektverlauf. Für die Kommunen der Region sind die angebotenen Leistungen als Teil des Förderprogramms Bioenergie-Regionen kostenlos.

Die Bioenergie ermöglicht auch die Chance, landwirtschaftliche Reststoffe und Material aus der Landschaftspflege in Wert zu setzen und somit die landwirtschaftlichen Strukturen zu stärken. Aus anfallenden Stoffströmen wie zum Beispiel Gülle und Getreidestroh kann sinnvoll Wärme und Strom erzeugt werden. Auch die für den Natur- und Artenschutz notwendigen Pflegemaßnahmen stellen energetisch interessantes Material zur Verfügung, das bislang teuer entsorgt werden muss. Die Nutzung von Bioenergie bietet die Möglichkeit, die Kosten für solche Naturschutzaufgaben zu reduzieren und damit Naturschutzprojekte an anderer Stelle zu ermöglichen.

Die vielfältigen Chancen der Bioenergie als klimaverträgliche und versorgungssichere Energieform will man in der Bioenergie-Region H-O-T auch in Zukunft nutzen, um den ländlichen Raum attraktiv und lebenswert zu erhalten. Die zahlreichen Beispiele zeigen, nicht nur Kommunen sondern auch die Menschen der Region profitieren von den besonders klimafreundlichen Projekten. Ziel ist daher, vor allem Ideen und Argumente zu liefern, wie der Umstieg auf erneuerbare Energieträger gemeinsam gemeistert werden kann.

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Bildunterschrift: Wärmeenergie ist der Schlüssel zur Energiewende, darüber sind sich (v.l.n.r.) H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm, Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller und Bundestagsabgeordneter Alois Gerig einig. Bild: Bioenergie-Region H-O-T.

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