Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

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Mais-Bohnen-Gemenge sorgt künftig für mehr Vielfalt

Bioenergie-Region startet ersten Gemengeversuch mit Mais und Bohne

Hohenlohe-Odenwald-Tauber/Kupferzell: Einen ungewöhnlichen Anbauversuch startete die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) fast unbemerkt im Frühjahr in Hesselbronn. Auf einer Fläche von rund einem Hektar brachte Landwirt Rolf Stirn eine Kombination von Mais und Stangenbohnen aus. In der Region H-O-T ist ein solcher Versuch bislang einzigartig. Durch den Mischanbau von Mais mit anderen Arten soll die Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität erhöht werden. Ziel ist es, durch den Gemengeanbau mehr Vielfalt ohne Ertragseinbußen auf den Acker zu bringen.

 


Die Idee diese Pflanzen zu kombinieren ist hingegen nicht neu. Schon vor über 1000 Jahren wurde der Mais zusammen mit Stangenbohnen von Indianerstämmen in Nordamerika angepflanzt. Der Mais stützte die Bohnenranken und diese lieferten den benötigten Stickstoff. Der erste Anbauversuch dieser Art in der Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber wird nun gemeinsam mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und Dr. Walter Schmidt von der KWS Saat AG durchgeführt. „Man muss sich auch mal trauen, neue Wege zu gehen“ betont Landwirt Rolf Stirn, der die Fläche für das Mais-Mischanbausystem gerne zur Verfügung gestellt hat. Zusammen will man nun der Frage nachgehen, wie Mais gemeinsam mit einer anderen Kultur angebaut werden kann, um die Fruchtfolge aufzulockern und Vielfalt auf den Acker zu bringen.

„Die Kulturen ergänzen sich gut“ weiß Dr. Wolfgang Eißen, Regionalbüroleiter der Bioenergie-Region H-O-T im Hohenlohekreis. Eine solche Silage ist vor allem sehr eiweißreich und wäre daher als Tierfutter besonders geeignet. Zudem schafft die Vielfalt der Pflanzen auch Artenvielfalt, darüber sind sich die Experten einig. Insbesondere die Bohnenblüte ist für Insekten als Pollen- und Nektarquelle von großem Interesse. Außerdem könnten mit abwechslungsreichen Fruchtfolgen höhere Biomasseerträge gewonnen werden.

Der Versuch soll neben der reinen Ertragsleistung, Fragen zu Anbaumethoden, Pflege und Ernteverfahren beantworten. Zwischen Ende September und Anfang Oktober soll die Ernte des „Indianerfelds“ von Rolf Stirn stattfinden. „Spätestens dann werden wir mehr über die ökologischen Vorteile des Gemengenanbaus berichten können und die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen“ erklärt Sebastian Damm, Geschäftsführer der Bioenergie-Region H-O-T. Als nächsten Schritt sollen in der Region noch mehr Landwirte für praktische Anbauversuche gewonnen werden. Dabei geht es auch darum, ökologische Belange zu berücksichtigen und wirtschaftliche Konzepte für die Region zu entwickeln.

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Bildunterschrift: Sind von der Praxisrelevanz des „Mais-Bohnen-Gemenges“ überzeugt (v.l.n.r): H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm, H-O-T Regionalbüroleiter im Hohenlohekreis Dr. Wolfgang Eißen und Landwirt Rolf Stirn. Foto: Bioenergie-Region H-O-T.

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