Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

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Energiewald in Unterbalbach steht voll im Saft

Schnell wachsende Agrarhölzer für Anbau im Taubertal gut geeignet

Hohenlohe-Odenwald-Tauber/Unterbalbach: Unterbalbach im Taubertal hat sich zu einer regelrechten Modelkommune für nachwachsende Rohstoffe entwickelt. Neben der Energiepflanzenschmiede des promovierten Gartenbaumeister Dr. Richard Schreiber, entwickelt sich auch der erste „Energiewald", angelegt durch den Metzger und Gastwirt Erich Kern prächtig. Bei der letzten Stippvisite im Juli 2012 hatten die Hölzer bereits eine stattliche Höhe von etwa drei Metern erreicht. Heute reichen die Ruten bereits über fünf Meter in den Himmel. Über die erste Ernte kann nun nachgedacht werden.

An der Kreisstraße zwischen Unterbalbach und Oberbalbach hat Erich Kern im Frühjahr 2011 auf rund einem Hektar Fläche Weiden angepflanzt, die sich auf drei Standorte links und rechts der Straße verteilen. Die Setzlinge der Agrarholzplantage kommen aus Neunkirchen im Neckar-Odenwald-Kreis, die Zusammenarbeit in der Region H-O-T funktioniert also bestens. „Wir wollen zeigen, dass Energiewälder auch bei uns wachsen", erklärt Sebastian Damm, Geschäftsführer der Bioenergie-Region H-O-T, „unser Ziel ist es, zusammen mit der örtlichen Land- und Forstwirtschaft eine nachhaltige und ökologische Rohstoffversorgung aufzubauen."

Bei Energiehölzern handelt es sich um schnellwachsende Baumarten wie Pappel, Weiden und Robinien, die im drei bis fünf Jahres Rhythmus mit spezieller Erntetechnik gehäckselt werden können. Der Vorteil: Die auf dem Feld verbliebenen Wurzelstöcke treiben erneut aus, so dass insgesamt eine Bewirtschaftung von über 20 Jahren möglich ist. Eine Bodenbearbeitung und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist nicht erforderlich, darum sind die schnellwachsenden Agrarhölzer besonders zuträglich für Natur und Artenschutz. Die Qualität des Bodens, aber auch die des Grundwassers kann sich durch den Anbau deutlich verbessern. Die im mehrjährigen Rhythmus gewonnenen Holzhackschnitzel werden dann beispielsweise in Biomasseheizkraftwerken verbrannt. So entsteht Wärme, mit der über ein Fernwärmenetz öffentliche Einrichtungen und privaten Haushalten versorgt werden können.

Vom enormen Wachstum ist selbst Erich Kern überrascht. Die kommende Ernte wird nun erste Erfahrungswerte liefern, wie viel Liter Heizöl tatsächlich mit den Hackschnitzeln ersetzt werden können. „Ich rechne mit bis zu 5000 Litern, die mein Energiewald bringt" gibt sich Kern optimistisch. Als nächsten Schritt sollen in der Region H-O-T noch mehr Landwirte für praktische Anbauversuche gewonnen werden. Dabei geht es auch darum, ökologische Belange zu berücksichtigen und wirtschaftliche Konzepte für die Region zu entwickeln.

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Bildunterschrift: Erich Kern aus Unterbalbach (Mitte) ist stolz auf seine Agrarholzplantage. Die Weiden sind zum Teil bereits über fünf Meter hoch, wovon sich H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm (links) und Projektleiter Christian Eifler (rechts) nun selbst ein Bild verschafften. Bild: Bioenergie-Region H-O-T.

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