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Bioenergiedorf Siebeneich "eingeläutet"Siebeneich | Volles Haus bei Bürgerversammlung„Ich darf jetzt mit dieser Bimmel den Start ins Bioenergiedorf Siebeneich einläuten“, freute sich Ortsvorsteher Reinhold Brück bei der Bürgerversammlung und bekam für das Läuten der historischen Dorfglocke viel Applaus. „In Siebeneich beginnt jetzt eine neue Ära“, so Brück. |
Die Stühle in der Alten Kelter, die zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut wurde, waren am vergangenen Mittwoch bis auf den letzten Platz besetzt, fast jeder der rund 70 Haushalte hatte einen Vertreter zur Versammlung geschickt. Und das Votum war eindeutig: Siebeneich soll das erste Bioenergiedorf im Norden von Baden-Württemberg werden. Begleitet werden die Siebeneicher von der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber. Geschäftsführer Sebastian Damm ist sich sicher, dass der Bretzfelder Teilort schon bald offiziell als Bioenergiedorf anerkannt wird. Jetzt müsse aber erst mal analysiert werden, wie hoch der Anteil der erneuerbaren Energien im Ort schon ist, erklärt Damm weiter. Die Energieverbrauchsstudie wird vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Fachhochschule Trier übernommen. Dafür wurde eigens ein Fragebogen für Siebeneich ausgearbeitet, mit dem der Energieverbrauch vor Ort systematisch erfasst wird. Die Ergebnisse sollen dann in einem Konzept für die Weiterentwicklung zum Bioenergiedorf münden. „Die Voraussetzungen sind gut“, sagt der Leiter des Landwirtschaftsamtes des Hohenlohekreises Dr. Wolfgang Eißen. Einige Fotovoltaikanlagen und kleine Nahwärmenetze seien schon installiert. Außerdem plane ein Landwirt gerade eine Biogasanlage. „Und“, so Dr. Eißen weiter, „der Zusammenhalt im Ort stimmt“, und das sei sehr wichtig. Unterdessen ist Siebeneich längst schon zum Vorreiter für die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber geworden. In vielen anderen Ortschaften wird jetzt auch über die Weiterentwicklung zu einem Bioenergiedorf nachgedacht. So beispielsweise in Untermaßholderbach oder Füßbach. Um als Bioenergiedorf anerkannt zu werden, müssen mindestens 50 Prozent der Wärme im Ort und 100 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen.
Unser Bild: Michael Müller (stehend) vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) erläuterte den Bürgerinnen und Bürgern aus Siebeneich die nächsten Schritte auf dem Weg zum Bioenergierdorf.