Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber

Bioenergie HOT Erfolgsmodell

            

H-O-T Erfolgsmodell wird deutlich ausgebaut

Metropolregion Rhein-Neckar soll Zwillingsregion der Bioenergie-Region H-O-T werden


Hohenlohe-Odenwald-Tauber: Die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) soll Zwillingsregion der mehrfach ausgezeichneten Bioenergie-Modellegion Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) werden. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde heute an das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) nach Berlin versandt. Das BMELV fördert seit 2009 die Bioenergie-Region H-O-T als eine von bundesweit 25 anerkannten Bioenergie-Modellregionen. Hinter H-O-T stehen drei engagierte Landkreise im Norden von Baden-Württemberg, die voll auf das Thema Erneuerbare Energien setzen: der Hohenlohekreis, der Neckar-Odenwald-Kreis und der Main-Tauber-Kreis.

 


Die Absichtserklärung begründet den Weg zu einer künftig engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Regionen. „Der interkommunale Ansatz soll die regionale Energiewende beschleunigen“, so der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises Dr. Achim Brötel, der auch den Aufsichtsratsvorsitz der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber GmbH innehat. Gemeinsam werden nun auch über die Landesgrenzen hinweg Pläne entwickelt, wie Strukturen für eine aktive Bürgerbeteiligung aufgebaut und die regionale Wertschöpfung gestärkt werden kann.

Mit bürgerschaftlichem Engagement und interkommunaler Zusammenarbeit hat man in der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber schon beeindruckendes erreicht: Seit Projektstart im Jahr 2009 konnten 30,2 Millionen Euro an Investitionen in Erneuerbare Energien ausgelöst, über 52.000 Tonnen des Treibhausgases CO2 eingespart und eine regionale Kaufkraftbindung von annähernd 5 Millionen Euro pro Jahr realisiert werden. Die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber GmbH, eine gemeinsame Tochter der drei Landkreise, wurde ins Leben gerufen um das Engagement in den drei Landkreisen mit 400.000 Einwohnern und 61 Städten und Gemeinden zu koordinieren. Die Idee, die dahinter steckt, ist simpel und genial zugleich: Funktionierende Netzwerke zum Ausbau der Versorgung mit Erneuerbaren Energien sollen aufgebaut, etabliert und weiterentwickelt werden. Dass dieser Ansatz bestens funktioniert, zeigen die vielen Projekte die in der Region H-O-T bisher realisiert wurden: Das erste gläserne Bioenergiedorf ist im Bretzfelder-Teilort Siebeneich entstanden. Mit einem eigens entworfenen Tourismuskonzept möchte man in der energieautarken Gemeinde die Einsatzmöglichkeiten der Erneuerbaren Energien anschaulich mit den Elementen „Bio“, „Energie“ und „Dorf“ erklären und so die Gemeinde für Touristen und Schulklassen interessant machen. Durch eine intelligente Planung stärkt die Bioenergie-Region H-O-T aber nicht nur die Kommunen oder die Landwirtschaft, der regional ansässige Mittelstand profitiert ebenfalls von den Bemühungen. In Schöntal-Bieringen wird beispielsweise das Werk eines Ventilatorenherstellers mit der Abwärme der örtlichen Biogasanlage versorgt. Die Energiekosten bleiben niedrig und die Produktion wird umweltfreundlich - ein entscheidender Standortvorteil. Diesen wollen sich auch die Unternehmen im regionalen Industriepark Osterburken, kurz RIO, sichern. Die Konzeption für die Weiterentwicklung hin zum ersten „Null-Emissions-Gewerbegebiet“ in Europa wurde wegen des innovativen Ansatzes sogar als EU-Leuchtturmprojekt ausgezeichnet.

Bioenergie macht vieles möglich. Natur und Artenschutz sind in der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber immer mit im Boot. Obwohl sich der Maisanbau durch eine relativ geringe Viehhaltung in der Region in Grenzen hält, arbeitet man an Lösungswegen für die andernorts drängenden Probleme der Biomassenutzung. Innovative Energiepflanzen wie die „Durchwachsene Silphie“ die durch einen hohen Ertrag und Mehrjährigkeit besticht und dabei auch der Insektenwelt hervorragend schmeckt oder schnellwachsende Energiehölzer, sogenannte Kurzumtriebsplantagen, werden in der Region H-O-T auf zahlreichen Versuchsfeldern umfassend erprobt.

Mit der Metropolregion Rhein-Neckar als Zwillingsregion, geht die Bioenergie-Region H-O-T nun einen gemeinsamen Weg: „Das Ziel der MRN ist es, im Bereich der Biomassenutzung noch stärker aktiv zu werden“ betont Bernd Kappenstein, Leiter des Clusters Energie und Umwelt der Metropolregion Rhein-Neckar. „Die Metropolregion verfügt über ein beachtliches Potenzial an Biomasse, was auch eine Potenzialanalyse aus dem Jahr 2010 belegt. Dieses gilt es in Zukunft noch besser zu nutzen“. Durch die Kooperation profitieren beide Partner. Neben gemeinsamen Kampagnen, Workshops und aktiver Netzwerkarbeit soll auch eine Wanderausstellung der Bioenergie-Region H-O-T in der Zwillingsregion zum Einsatz kommen. Mit interaktiven Exponaten, wie beispielsweise dem originalgetreuen Nachbau der Biogasanlage in Rosenberg im Neckar-Odenwald-Kreis will man die Menschen für die Erneuerbaren Energien begeistern. Das sich durch die Nutzung der jeweiligen Kompetenzen aus der Zusammenarbeit für beide Partner eine Win-Win-Situation ergibt, steht für H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm außer Frage: „Beide Partner profitieren vor allem von dem Erfahrungsaustausch und dem gemeinsamen Wissensmanagement. Den Weg hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung wollen wir in Zukunft gemeinsam gehen“. Die Menschen sollen durch die künftigen Aktivitäten ermutigt werden, selbst aktiv zu werden und sich vor Ort zu organisieren, beispielweise in Genossenschaften. „Hierfür wollen wir kommunale Strukturen schaffen“ fügt Damm hinzu „Unser Ziel ist die Energiewende nicht nur gemeinsam zu finanzieren, sondern auch gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten“. Erste konkrete Projektideen liegen bereits in der Schublade.

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Bildunterschrift: Eine zukunftsweisende Kooperation eingeläutet (v.l.n.r.): Landrat Dr. Achim Brötel, Clustermanager Energie und Umwelt der Metropolregion Rhein-Neckar Bernd Kappenstein und H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung. Foto: Bioenergie-Region H-O-T.

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