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H-O-T setzt auf umweltgerechte EnergieerzeugungNatürliche Bioenergie im Fokus der 2. Netzwerktagung NaturschutzHohenlohe-Odenwald-Tauber: Rund 50 Teilnehmer lockte die „2. Netzwerktagung Naturschutz“ der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) in die Akademie für Landbau und Hauswirtschaft nach Kupferzell. Unter dem Motto „Bioenergie – aber natürlich“ stand vor allem die naturverträgliche Nutzung der Bioenergie im Vordergrund. Mit „Leitlinien für den nachhaltigen Betrieb von Bioenergieanlagen“ und der „Messung von Ökobilanzen bei der Biogaserzeugung“ will man die energetische Weiterentwicklung der Region allem voran nachhaltig und umweltverträglich gestalten. |
Mit den „Leitlinien für den nachhaltigen Betrieb von Bioenergieanlagen“ wurde jetzt ein praktikabler Leitfaden entwickelt, der Anhaltspunkte für eine umweltschonende und damit auch nachhaltige Produktion von Biomasse ermöglicht. H-O-T Projektleiter Christian Eifler betont „Der umweltgerechte Betrieb von Bioenergieanlagen steht im Vordergrund. Die Leitlinien sollen als Einstieg und erste Orientierungshilfe in die Thematik dienen“. Kerninhalte sind vor allem ein klares Wärmenutzungskonzept für Biogasanlagen – dies schreibt auch der Gesetzgeber für Neuanlagen ab kommendem Jahr vor. Es gibt aber auch noch viele alte Anlagen, die ein Wärmekonzept benötigen. Bei der Biomasseproduktion wäre ein verstärkter Einsatz von mehrjährigen Energiepflanzen sinnvoll und auf einen Umbruch von Grünland ist gänzlich zu verzichten.
Das insgesamt 10-Punkte umfassende Papier wurde in enger Abstimmung mit der Landwirtschaftsverwaltung der Landkreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber, den Kreisbauernverbänden sowie Vertretern der evangelischen Landeskirche in Baden und in regem Austausch mit dem amtlichen und dem privaten Naturschutz entwickelt. „Die Leitlinien sollen künftig in der Umsetzung auf ihre tatsächliche Praktikabilität geprüft und gegebenenfalls ergänzt werden können. Außerdem sollen sie als Orientierung für konkrete Projekte vor Ort dienen“ unterstreicht H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm.
Ein wichtiger Aspekt bei einer nachhaltigen Bioenergienutzung ist auch die Bewertung der Ökobilanz bei der Biogasproduktion. Die Universität Hohenheim hat hierfür eigens ein wissenschaftliches Modell entwickelt, welches in Zusammenarbeit mit der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber erstmalig in einem Pilotversuch an einer Biogasanlage in Kupferzell-Füßbach getestet wurde. Der wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität Hohenheim Jens Lansche erklärt: „Die Bilanz gibt Auskunft über die Treibhausgasemissionen und den Verbrauch fossiler Ressourcen bei der Bereitstellung von Strom und Wärme aus Biogasanalagen.“ Die Ergebnisse sind eindeutig: Mit der Biogasproduktion kann ein ökologischer Nutzen erzielt werden, insbesondere im Hinblick auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen. „Bei einigen bestehenden Biogasanlagen sei hier sicher noch Nachholbedarf nötig, darum gehe es jetzt vor allem darum, solche Anlagen zu optimieren“ weiß H-O-T Regionalbüroleiter Dr. Wolfgang Eißen.
Eine naturverträgliche Erzeugung und Gewinnung von Biomasse, bietet die Chance Klima- und Naturschutzziele gleichermaßen zu realisieren. Der verantwortungsvolle Umgang mit den Flächen spielt dabei eine ebenso große Rolle wie der Erhalt des natürlichen Lebensraumes für Tiere und Pflanzen. Dieser Aufgabe will sich die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber widmen und auch künftig Synergien fördern, Risiken vermeiden und Chancen nutzen.
Info: Aufgrund des großen Erfolgs, wird die SWR-Reportage über die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber „Die Energiemacher – eine Region erzeugt selbst Wärme und Strom“ am 11. Januar 2012 um 14:30 Uhr im MDR Fernsehen wiederholt.
Bildunterschrift: „Bioenergie – aber natürlich“. Das zweite Netzwerktreffen Naturschutz der Bioenergie-Region H-O-T tagte in Kupferzell. Foto: Bioenergie-Region H-O-T.