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Waldmannshofen könnte erstes Bioenergiedorf im Main-Tauber-Kreis werdenProjektgruppe gegründet – Freudenbach soll folgenSchon lange wird in Waldmannshofen über das Thema „Bioenergiedorf“ diskutiert. In der vergangenen Woche ist jetzt der Startschuss für die konkreten Planungsarbeiten gefallen. Gemeinsam mit der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H.O.T.) haben Waldmannshofener Bürger eine Projektgruppe gegründet. Bei der ersten Besprechung wurden nochmals die Kriterien erläutert, die erfüllt werden müssen, um als Bioenergiedorf anerkannt zu werden und Fördergelder zu bekommen. Laut dem Geschäftsführer der Bioenergie-Region H.O.T., Sebastian Damm, wird in einem Bioenergiedorf mindestens die Hälfte der im Ort benötigten Wärme mit erneuerbaren Energien erzeugt. Beim Strom sind es 100 Prozent. |
„Die Voraussetzungen in Waldmannshofen sind gut“, ist sich Lothar Lauer, der Leiter des Regionalbüros Main-Tauber-Kreis der Bioenergie-Region und Geschäftsführer der kreiseigenen Energieagentur, sicher. Denn, so weiß Lauer weiter zu berichten, es plane ein Landwirt eine Biogasanlage, und im Sommer stünden im Ort Kanalarbeiten an. „Wenn die Straßen ohnehin aufgegraben werden, ist dies eine ideale Gelegenheit, um gleich ein Nahwärmenetz mitzuverlegen.“ Prinzipiell könnte so das komplette Dorf mit Wärme versorgt werden, alte Ölheizungen würden überflüssig.
Um allerdings weiter planen zu können, muss jetzt erst mal der Energieverbrauch in Waldmannshofen erfasst werden. Dafür hat die Projektgruppe einen Fragebogen ausgearbeitet. „Wir haben in den letzten Tagen mit jedem Haushalt Gespräche geführt“, berichtet Ortsvorsteher Karl Henn.
Sobald der genaue Energieverbrauch feststeht, können die Berechnungen für ein Nahwärmenetz beginnen. Die Ergebnisse der Energieverbrauchsstudie sollen auf einer Bürgerversammlung am Mittwoch, 17. März, vorgestellt werden.
Eine Bürgerversammlung ist mittlerweile auch in Freudenbach geplant. Dort sollen noch im März die konkreten Planungen für ein Bioenergiedorf beginnen. Dieses Engegement freut auch Landrat Reinhard Frank. In Baden-Württemberg sollen im Rahmen des landeseigenen Energiekonzepts 2020 mittelfristig 100 Bioenergiedörfer entstehen, erklärt Frank. „Unser Anspruch ist es, dass der Main-Tauber-Kreis als Teil der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber hier ganz vorne mitspielt.“ Frank hält mehrere Bioenergiedörfer im Kreis für denkbar.
„Für Waldmannshofen ist die Weiterentwicklung zu einem Bioenergiedorf eine echte Chance“, sagt Karl Henn. Wenn im Ort ausreichend Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien erzeugt werden, müsse kein teures Öl mehr zugekauft werden. Damit sei man unabhängiger. Außerdem, und das freut Henn besonders, könnte Waldmannshofen das erste Bioenergiedorf im Main-Tauber-Kreis werden.
Unser Bild: Vor der Anerkennung von Waldmannshofen als Bioenergiedorf stehen intensive Beratungen (von links): Ortsvorsteher Karl Henn, Landwirt Marco Lay sowie Lothar Lauer und Sebastian Damm von der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber. Foto: Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber GmbH