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Erste Planungen für Bioenergiedorf vorgestellt - Waldmannshofen diskutiert auf BürgerversammlungDie Planungen für das Bioenergiedorf Waldmannshofen werden langsam konkreterDie Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber und das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg informierten in der letzten Woche auf einer Bürgerversammlung über die Perspektiven für den Creglinger Stadtteil. Und das Interesse bei der Bevölkerung ist groß. Das Dorfgemeinschaftshaus war bis auf den letzten Platz besetzt, fast jeder Haushalt hatte einen Vertreter geschickt. |
Konkret ging es um den Bau eines Nahwärmenetzes, das durch eine bereits geplante Biogasanlage mit Wärme versorgt werden soll. „Das ist eine große Chance, um eine unabhängige Energieversorgung zu bekommen. Denn Öl und Gas werden voraussichtlich immer teurer“, betonte der Geschäftsführer der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber Sebastian Damm. Mit einem Nahwärmenetz könnten mehrere hunderttausend Liter Heizöl jedes Jahr eingespart werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Geld, das für hohe Heizölkosten aufgebracht werden müsste, in der Region oder besser gesagt im Bioenergiedorf bleibt.
Eingeladen zur Bürgerversammlung hatten der Ortsvorsteher von Waldmannshofen Karl Henn und die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber. Die Firma REHAU konnte dabei die ersten Planungsschritte für ein Nahwärmenetz präsentieren. Einen Überblick über die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten von Bund und Land gab Konrad Raab vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg. So gibt es beispielweise neben Landesmittel auch ein attraktives Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
„Die Voraussetzungen sind gut“, ist sich der Geschäftsführer der Energieagentur des Main-Tauber-Kreises Lothar Lauer sicher. Auch der Grundtenor in Waldmannshofen stimme. Aktuell haben 28 Haushalte ihre Bereitschaft zum Einstieg in das Nahwärmenetz signalisiert, 17 weitere könnten eventuell nachziehen, lediglich 13 haben bisher noch kein Interesse angemeldet.
Mit den weiteren Planungen wurde das Ingenieurbüro Prof. Dr. Klärle in Weikersheim beauftragt. Auch die unentschlossenen Bürgerinnen und Bürger sollen jetzt noch überzeugt werden.
Die zentrale Frage, die jetzt aber noch geklärt werden muss: Wer betreibt das Nahwärmenetz. Möglicherweise tun das die Waldmannshofener Bürger sogar selbst. Denkbar wäre hier die Gründung einer eigenen Betreibergesellschaft. Im Gespräch ist unter anderem eine Genossenschaft. Mit der Frage einer geeigneten Rechtsform soll sich jetzt eine Arbeitsgruppe beschäftigen.
Bild 1 zeigt: Bürgerversammlung im Dorfgemeinschaftshaus Waldmannshofen. Foto: Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber GmbH
Bild 2 zeigt (von links): Ulrich Grün und Sven Müller von der Firma REHAU, Konrad Raab vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Sebastian Damm von der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber, Ortsvorsteher Karl Henn, Lothar Lauer von der Energieagentur Main-Tauber und Melanie Krauße vom Ingenieurbüro Prof. Dr. Klärle. Foto: Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber GmbH