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Auf dem Holzweg in die ZukunftBioenergie-Region H-O-T präsentiert Agrarholz als echte AlternativeHohenlohe-Odenwald-Tauber: Chancen zur langfristigen Energieholzversorgung und zur Etablierung nachhaltiger, regionaler Kreisläufe präsentierte die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) in Kooperation mit dem Bauernverband Neckar-Odenwald am vergangenen Dienstag im Landwirtschafsamt in Buchen. Im Fokus der Veranstaltung stand das Thema Agrarholz, welches mit Blick auf Klimaschutz und die aktuelle Entwicklung der Preise für fossile Energieträger zunehmend interessant wird. Rund 50 Teilnehmer aus der regionalen Forst- und Landwirtschaft nutzten die Gelegenheit, um sich über die aktuellen Entwicklungen in der Region H-O-T zu informieren. |
Bei Agrarholz handelt es sich um Dauerkulturen, wie Weide, Pappel oder Robinie, die nach bisherigen Erfahrungen mindestens 20 bis 30 Jahre genutzt werden können. Die Bewirtschaftung erfolgt im Kurzumtrieb, d. h. in forstwirtschaftlich kurzen Ernteintervallen von 2 bis 20 Jahren. Nach der Ernte treiben die Bäume wieder aus dem verbleibenden Stock aus. Bestehende Felder mit Agrarholz gibt es im Neckar-Odenwald-Kreis bereits in Schefflenz, Neunkirchen oder in Höpfingen. Doch damit sind die Potenziale noch längst nicht ausgeschöpft. In der Region H-O-T sollen langfristig rund 150 ha Anbaufläche für Agrarhölzer entwickelt werden.
Eine ambitioniertes Ziel, dass nur Hand in Hand mit der regionalen Forst- und Landwirtschaft möglich ist. Christian Eifler, Referent für Bioenergie und Naturschutz der Bioenergie-Region H-O-T lieferte in Buchen Antworten auf die drängendsten Fragen: Was ist beim Anbau zu beachten? Welche Ernteverfahren gibt es? Wie stellt sich die Wirtschaftlichkeit dar? Außerdem präsentierte er den aktuellen Stand des Praxisanbaus in der Region H-O-T und die Erkenntnisse aus der bisherigen Forschung. Die Erfahrungen nach den ersten Jahren Anbau zeigen, dass Agrarhölzer besonders beim Thema Erosions- und Wasserschutz Vorteile bieten. Somit können sie eine deutliche Bereicherung von Natur und Landschaft darstellen. Gemeinsam mit der Land- und Forstwirtschaft möchte sich die Bioenergie-Region H-O-T auf die Suche nach weiteren Anbauflächen machen und eine entsprechende Erntelogistik aufbauen.
Mit im Boot sitzt auch der frischgebackene Bioenergie-Botschafter Horst Weber, der für die Waldbesitzer im Neckar-Odenwald-Kreis erster Ansprechpartner beim Thema nachhaltige Bewirtschaftungskonzepte sein will. „Der Anbau von Agrarholz muss an der in der Region bestehenden Agrarstruktur und an mögliche Verwertungslinien orientiert sein“ betont Weber. Dabei kann die Produktion von Agrarholz den Nutzungskonflikt zwischen Industrie- und Energieholz entschärfen. Die Bioenergie-Region H-O-T will das Thema in Zukunft weiter vorantreiben und inhaltlich ausbauen. Dafür wurde bereits umfassendes Informationsmaterial entwickelt und eine Fachexkursion für Land- und Forstwirte geplant.