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Bioenergiedorf kommt in großen SchrittenErdbach, Freudenbach und Waldmannshofen: Arbeiten laufen auf HochtourenBeim Thema Bioenergiedorf wird im Raum Creglingen aufs Tempo gedrückt. In den drei Ortsteilen Erdbach, Freudenbach und Waldmannshofen sind die Planungen in den vergangenen Wochen deutlich konkreter geworden. Mit Unterstützung der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T) wurden Arbeitsgruppen gegründet, die jetzt ihre ersten Erfolge präsentierten können. Besonders aktiv sei die Arbeitsgruppe in Waldmannshofen, sagt der Geschäftsführer der Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH, Lothar Lauer, der auch das Regionalbüro der Bioenergie-Region H-O-T im Main-Tauber-Kreis leitet. Wie Lauer weiter berichtet, haben in Waldmannshofen mehrere Bürger eine Gesellschaft zum Betrieb eines Nahwärmenetzes gegründet. Dieses soll im Zuge der aktuell anstehenden Kanalarbeiten gleich mitverlegt werden. Geplant ist, dass die Wärme für das Netz unter anderem aus einer Biogasanlage kommt, die ein Landwirt noch im Sommer bauen will. |
Für die Detailplanungen in Waldmannshofen hat die Bioenergie-Region H-O-T das Ingenieurbüro Professor Dr. Klärle aus Schäftersheim beauftragt. Dort wird gerade der Antrag für die Aufnahme ins Förderprogramm für Bioenergiedörfer vorbereitet. Laut Ortsvorsteher Karl Henn sollen nach aktuellem Planungsstand 21 Häuser an das Nahwärmenetz angeschlossen werden.Auch im benachbarten Freudenbach laufen die Planungen für ein Nahwärmenetz. Hier beginnt in diesen Tagen der Bau einer Biogasanlage, die laut Ortsvorsteher Hartmut Hammel bald als Wärmequelle genutzt werden könnte. „Wir bleiben an dem Thema dran“, versichert Hammel und ergänzt, dass sich bereits fast zwei Drittel der Freudenbacher für ein Nahwärmenetz ausgesprochen hätten. Die ab nächstem Jahr geplanten Kanalarbeiten spielten den Freudenbacher dabei voll in die Hände. „Wenn die Straße ohnehin aufgegraben werden, kann kostengünstig gleich ein Nahwärmenetz mitverlegt werden“, sagt Hammel. Für Ortsvorsteher Hammel ist das Thema Bioenergiedorf mittlerweile zur zentralen Aufgabe geworden, denn auch in seinem Teilort Erdbach wird gerade eine Biogasanlage gebaut, und auch hier ist ein Nahwärmenetz im Gespräch. „Für uns bietet sich hier eine riesengroße Chance, unabhängig von Öl, Gas und Kohle zu werden“, unterstreicht Hammel.Diese Chance sieht auch Landrat Reinhart Frank: „Mit Bioenergiedörfern können wir im Main-Tauber-Kreis mehrere hunderttausend Liter Heizöl im Jahr ersetzen.“ Außerdem könne so auch der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 in der Region verringert werden. Ein weiterer Vorteil von Bioenergiedörfern sei, dass weniger Energie von außerhalb eingekauft werden müsse und somit mehr Geld im Main-Tauber-Kreis bleibt, ergänzt Frank. „Das tut unserer regionalen Wirtschaft gut.“In der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber sollen bis Mitte 2012 zusätzlich 30.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Alle neuen Projekte, die helfen, CO2 einzusparen, werden in einem CO2-Countdown auf der Internetseite www.bioenergie-hot.de vorgestellt. In diese Liste aufgenommen werden alle privaten und kommunalen Investitionen in Erneuerbare Energien, über neue Photovoltaik-Flächen bis hin zur neuen Holzheizung.
Unser Bild zeigt: Die Arbeitsgruppe in Freudenbach mit dem Geschäftsführer der Bioenergie-Region H-O-T, Sebastian Damm (Dritter von links) und Ortsvorsteher Hartmut Hammel (rechts) bei den ersten Planungen für ein Nahwärmenetz. Foto: Bioenergie-Region H-O-T GmbH