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Siebeneich jetzt offiziell BioenergiedorfBioenergie soll künftig auch touristisch genutzt werden„Um die Sektkorken knallen zu lassen, ist es noch etwas zu früh“, sagt der Siebeneicher Ortsvorsteher Reinhold Brück. Dennoch ist die Freude bei Brück und seinen Mitstreitern riesengroß. Der Grund: Die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber hat beim Wirtschaftsministerium in Stuttgart das erste Bioenergiedorf in der Region angemeldet. Und das heißt, wie könnte es auch anders sein, Siebeneich. |
Erst letzte Woche hatten die Siebeneicher auf einer Bürgerversammlung einstimmig beschlossen, beim Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg den Antrag zur Aufnahme in die offizielle Liste der Bioenergiedörfer einzureichen. Diese Aufgabe hatte dann am Freitag die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber übernommen. Laut deren Geschäftsführer Sebastian Damm taucht Siebeneich jetzt auf der Landkarte der Bioenergiedörfer mit einem roten Punkt auf. „Der rote Punkt steht für ein Bioenergiedorf in der Aufbauphase.“ Sobald aber im Herbst die geplante Biogasanlage in Siebeneich ans Netz gehe, werde der Punkt grün, so Damm weiter. Dann könne offiziell Einweihung gefeiert werden.
Und zur Einweihungsfeier, verrät Manuel Döhler, Projektleiter bei der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber und Mitarbeiter im Landwirtschaftsamt, will sogar Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Ernst Pfister persönlich kommen. Das hat Pfister den Siebeneichern bereits bei einem Treffen vor einigen Wochen fest zugesagt. Die Projektgruppe um Ortsvorsteher Reinhold Brück hatte dem Minister bei dieser Gelegenheit die Pläne für die Weiterentwicklung zum Bioenergiedorf vorgestellt.
Auf der Bürgerversammlung in der letzten Woche wurden außerdem die Ergebnisse einer Energieverbrauchsstudie vorgestellt. Danach wird in Siebeneich bereits genügend Wärme aus erneuerbaren Energien erzeugt, um als Bioenergiedorf anerkannt zu werden. Bei der Stromproduktion muss allerdings noch nachgearbeitet werden, noch kann nicht der komplette Ort mit selbsterzeugtem Ökostrom versorgt werden. Das ändert sich aber mit der geplanten Biogasanlage, die im Sommer gebaut werden soll.
Siebeneich ist auf dem besten Weg, das erste Bioenergiedorf im Norden von Baden-Württemberg zu werden. Auf der Bürgerversammlung wurde aber auch darüber beraten, wie man die Bioenergie künftig touristisch nutzen kann. „Wir können uns vorstellen, Siebeneich zu einem gläsernen Energiedorf auszubauen“, erläutert Orstvorsteher Brück. Das Ziel ist es, die Einsatzmöglichkeiten der erneuerbaren Energien anschaulich darzustellen und so einen Besuch in Siebeneich für Touristen und Schulklassen interessant zu machen. Ein Schaugarten für Energiepflanzen wurde schon angelegt.
Die Weiterentwicklung zum Bioenergiedorf beschäftigt zurzeit auch die Bürgerinnen und Bürger des Öhringer Stadtteils Untermaßholderbach. Mit Spannung wird die für morgen (Dienstag, 11 Mai 2010) angesetzte Bürgerversammlung erwartet, auf der die Ergebnisse einer Energieverbrauchsstudie vorgestellt werden sollen.
Unser Bild zeigt: Die Siebeneicher Projektgruppe zusammen mit Wirtschaftsminister Ernst Pfister und dem Bretzfelder Bürgermeister Thomas Föhl sowie Vertretern der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber. Foto: Bioenergie-Region H-O-T