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Füssbach ist das erste Bioenergiedorf in der Bioenergie-Region H-O-TSteigende Öl- und Gaspreise sind in Füßbach kein Thema mehrKupferzell-Füßbach. Mit über 100 Gästen gut gefüllt war die Maschinenhalle von Landwirt Thomas Karle in Füßbach am vergangenen Dienstag. Nahezu die gesamte Ortschaft hatte sich auf den Weg gemacht, um einem ganz besonderen Ereignis beizuwohnen. Füßbach ist das erste Bioenergiedorf in der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber und schreibt damit eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Ein Anlass der gebührend gefeiert werden musste. Auch Landrat Helmut M. Jahn und Ministerialrat Martin Wiedmaier aus dem Umweltministerium Baden-Württemberg (UVM) ließen es sich natürlich nicht nehmen, der Feierstunde beizuwohnen. |
Den Grundstein für den großen Erfolg hatte Thomas Karle früh gelegt. Bereits seit 2001 betreibt er auf seinem Hof, der mitten in der Hohenloher Ebene liegt, Bioenergieanlagen. Im Jahr 2008 wurde er für seine besonders nachhaltigen und umweltverträglichen Aktivitäten mit dem Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Auf dem Hof der Familie Karle entwickelte man früh ein Gespür für innovative Technologien und bewies damit Weitblick. Hier war auch ein Ausgangspunkt für die ersten Überlegungen, Füßbach zum Bioenergiedorf umzugestalten. Heute versorgt Landwirt Thomas Karle mit einem Nahwärmenetz 15 private und einen gewerblichen Abnehmer und ist damit dem Ziel einer autarken Energieversorgung ein großes Stück näher gekommen. „Bioenergie ist für mich schon zu mehr, als einem zweiten Standbein geworden“ berichtet er mit leuchtenden Augen. Über den herausragenden Erfolg freut sich auch H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm, der nun den ersten „Grünen Punkt“ für ein offizielles Bioenergiedorf auf der Landkarte der Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber setzen kann. „Das Gefühl, zu einer sinnvollen und umweltfreundlichen Lösung der Energiefrage beizutragen, die Energie versorgungssicher aus der Region zu beziehen und dabei zu den Pionieren der Energiewende zu gehören, ist schon etwas ganz besonderes“ betont Sebastian Damm. „Das Beispiel Füßbach zeigt, dass die Partnerschaft des Hohenlohekreises, des Neckar-Odenwald-Kreises und des Main-Tauber-Kreises ein großer Mehrwert für die Region ist.“ Mit einem feierlichen Akt überreichten Landrat Helmut M. Jahn, Ministerialrat Martin Wiedmaier, Bürgermeister Joachim Schaaf und H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm ein „Bioenergiedorf Ortsschild“ an Landwirt Thomas Karle und Ortsvorsteher Klaus Vogelmann. „Bioenergiedörfer wie Füßbach sind für die ganze Region H-O-T wichtige Bausteine beim Ausbau einer klimafreundlichen, nachhaltigen und verantwortungsvollen Energieversorgung“ bekräftigte Landrat Helmut M. Jahn in seinem Grußwort. Das große Engagement der Menschen in den Dörfern bei der Umsetzung derartiger Projekte habe zugleich auch das beachtliche Potenzial des ländlichen Raums zur Gestaltung zukunftsfähiger Lebensbedingungen deutlich gemacht.Die Bürgerinnen und Bürger von Füßbach, haben eine nachhaltige Idee umgesetzt und Ihre Energieversorgung selbst in die Hand genommen. „Das große Interesse hat von Anfang an gezeigt, dass es richtig war, mit den Menschen vor Ort über die Weiterentwicklung von Füßbach zu einem Bioenergiedorf zu diskutieren“ weiß auch der H-O-T Regionalbüroleiter im Hohenlohekreis Dr. Wolfgang Eißen. Ohne das Engagement von Landwirt Thomas Karle und ohne die aktive Beteiligung der Dorfgemeinschaft hätte sich ein solch zukunftsweisendes Projekt nicht umsetzen lassen.Landwirt Thomas Karle freut sich derweil über die Früchte seiner Arbeit. Sein Ziel ist ein Wandel hin zu einer biobasierten Wirtschaft, die statt primär auf fossile Ressourcennutzung auf nachwachsende Rohstoffe setzt. Mit der offiziellen Einweihung von Füßbach als Bioenergiedorf ist er diesem Ziel einen großen Schritt näher gekommen. Doch Schluss ist damit noch lange nicht. „Die ein oder andere Idee könnte man sicher noch umsetzen“, schmunzelt er „ein paar Skizzen liegen schon auf meinem Schreibtisch“.