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Alt-Bürgermeister wollen Energiewende zwischen Pfalz und Odenwald gestaltenEhrenamtliche Kooperation über drei Bundesländer angelaufen - Ausbau der erneuerbaren Wärmenergie steht im FokusRhein-Neckar/Hohenlohe-Odenwald-Tauber: Das gab´s noch nie! Alt-Bürgermeister aus der ganzen Metropolregion Rhein-Neckar haben ihre Arbeit als ehrenamtliche „Energiebotschafter“ aufgenommen. Sie sollen künftig das Bindeglied zwischen Bürgern, Unternehmen und der Verwaltung sein. Mit dabei sind regional verdiente Persönlichkeiten wie der Schriesheimer Alt-Bürgermeister Peter Riehl oder der langjährige Heidelberger Landtagsabgeordnete Werner Pfisterer. „Das Ziel ist der intensive Dialog mit den Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern“, unterstrich der Verbandsdirektor des Verbands Region Rhein-Neckar Ralph Schlusche bei der Amtseinführung der neuen „Energiebotschafter“ im Bioenergiedorf Siebeneich (Hohenlohekreis). |
Die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) wolle die Energiewende mit den Menschen gemeinsam gestalten und nicht nur gemeinsam finanzieren, so Schlusche. Die größten Potenziale sieht die Region im Aufbau einer erneuerbaren Wärmeversorgung.
Das ehrenamtliche Engagement für den Ausbau der Erneuerbaren Energien ist das erste Ergebnis der Kooperation der Metropolregion Rhein-Neckar mit der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H-O-T). „Unser großes Ziel ist, Öl, Gas und Kohle mit Erneuerbaren Energien zu ersetzen“, so der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises Dr. Achim Brötel, der den Chefsessel im Aufsichtsrat der Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber innehat. Zur Bioenergie-Region H-O-T gehören die Landkreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber. Die drei Landkreise im Norden von Baden-Württemberg sind seit 2009 eine bundesweite Modellregion für Erneuerbare Energien. Die Erfolgsbilanz ist bestechend, seit 2009 konnten mit bürgerschaftlichem Engagement bereits mehrere Millionen Liter Heizöl pro Jahr durch den Ausbau der erneuerbaren Wärmeversorgung eingespart werden. Auch mittelständische Unternehmen profitieren von dem Erfolg.
Die ehrenamtliche Unterstützung hat sich im Norden von Baden-Württemberg beim nachhaltigen Ausbau der Erneuerbaren Energien bereits bewährt. Von Beginn an sind Alt-Bürgermeister, Alt-Landräte und ehemalige Abgeordnete aller Parteien als Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger im Einsatz. So war beispielsweise Ekkehard Brand, der Alt-Bürgermeister von Seckach, beim Aufbau des Bioenergiedorfs Großeichholzheim unterstützend tätig. Der ehemalige Landtagsabgeordnete Gerd Teßmer aus Binau erläutert Schulklassen die Vorteile der Erneuerbaren Energien für die Region.
Für die Betreuung und Schulung der neuen „Energiebotschafter“ aus der Metropolregion Rhein-Neckar ist der Alt-Landrat des Main-Tauber-Kreises Georg Denzer verantwortlich. „Wir wollen gemeinsam so viele Menschen wie möglich für den Umstieg auf eine erneuerbare Wärmeversorgung begeistern“, so der ehemalige Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten, der seit zwei Jahren als ehrenamtlicher „Energiebotschafter“ für die Bioenergie-Region Hohenlohe-Odenwald-Tauber tätig ist.
Deutlich wurden die Vorteile der Erneuerbaren Energien im gläsernen Bioenergiedorf Siebeneich. Hier können mittlerweile mehr Menschen mit Strom und Wärme aus regionaler Biomasse versorgt werden, als die Gemeinde überhaupt Einwohner hat. Peter Riehl, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Schriesheim im Rhein-Neckar-Kreis, ist begeistert von einem solch innovativen und nachhaltigen Projekt und wünscht sich, wie auch sein ehemaliger Amtskollege Hans Wolfgang Riedel aus Waibstadt, viele solcher „Leuchttürme“ für die Region.
Im Fokus der gemeinsamen Arbeit liegt der Aufbau einer erneuerbaren Wärmeversorgung z.B. durch Nahwärmenetze und weiterer Bioenergiedörfer. „Zwei Drittel der in Deutschland benötigten Energie ist Wärmeenergie. Bislang gab es eine sehr einseitige Konzentration auf den Ausbau der Ökostromproduktion, wir wollen nun die erneuerbare Wärme voranbringen“ erklärt H-O-T Geschäftsführer Sebastian Damm. Durch nachhaltige Projekte, sollen Öl, Gas und Kohle eingespart werden. Das stärkt die regionalen Wirtschaftskreisläufe und schont die Umwelt.
Bernd Kappenstein, Leiter des Fachbereichs Energie und Umwelt der Metropolregion Rhein-Neckar ist stolz, dass man so viele engagierte Persönlichkeit für die gemeinsame Sache gewonnen hat. Zusammen wolle man den Menschen in der Region die Vorteile der Erneuerbaren Energien vermitteln.
Die Energiebotschafter freuen sich auf die neuen, sehr vielfältigen Aufgaben. Konkrete Projektideen haben die meisten bereits ausgemacht. Zwischen Pfalz und Odenwald kann die Energiewende jetzt so richtig Fahrt aufnehmen. Für lange Einarbeitungsphasen bleibt wenig Zeit, schon in den nächsten Tagen wollen die Botschafter in ihrer neuen Rolle aktiv werden. Die nächsten gemeinsamen Termine stehen bereits fest: Am 2. April 2013 wird man in Mutterstadt über die Chancen und Möglichkeiten der Bioenergie im Rhein-Pfalz-Kreis informieren. Am 25. April 2013 startet eine Veranstaltungsreihe zum Thema Regionale Energieversorgung mit Energiegenossenschaften in Wiesenbach (Rhein-Neckar-Kreis). Mehr Infos zu den neuen Energiebotschaftern und den kommenden Terminen gibt es im Internet unter www.bioenergie-hot.de oder per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Die neuen Energiebotschafter der Metropolregion Rhein-Neckar sind:
- Erich Eisenbarth (Lambsheim) ehem. Bürgermeister von Lambsheim
- Klaus Huter (Wachenheim) ehem. Bürgermeister von Wachenheim an der Weinstraße
- Günter Logé (Berg) Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag Germersheim
- Erich Mick (Mauer) ehem. Bürgermeister von Mauer
- Werner Pfisterer (Heidelberg) ehem. Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg
- Hans Wolfgang Riedel (Waibstadt) ehem. Bürgermeister von Waibstadt
- Peter Riehl (Schriesheim) ehem. Bürgermeister von Schriesheim
- Roland Schilling (Schönbrunn) ehem. Bürgermeister von Schönbrunn
- Gespräche laufen bereits mit Alfons Haag, dem amtierenden Bürgermeister von Bürstadt, der in wenigen Wochen in den wohlverdienten Ruhestand geht.